In der heiligen Messe feiert die christliche Gemeinde die Lebenshingabe Jesu am Kreuz und seine Auferstehung. Sie hört auf sein Wort und empfängt in den Gestalten von Brot und Wein seinen Leib und sein Blut.
Der Evangelist Markus erzählt vom letzten Abendmahl, das Jesus vor seinem Tod mit den Jüngern hielt: "Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird." (Markus 14,17-25)
Immer wenn sich katholische Christen und Christinnen zur Messe versammeln, wissen sie, dass Jesus auch in ihrer Mitte als Gastgeber zugegen ist. Sie hören auf sein Wort in der Verkündigung der Heiligen Schrift. Sie schließen sich seinem "Lobpreis" (griech. eucharistia - Eucharistie) an, um Gott für alles Gute zu danken, und vereinen sich so mit dem Opfer des Gekreuzigten, der im Kern schon alles Böse durch seine Liebe überwunden hat. Sie empfangen bei der Kommunion in den Gestalten von Brot und Wein Jesus selbst, der als Auferstandener für immer lebt. Kommunion kommt vom lateinischen "communio" (=Gemeinschaft) und meint Gemeinschaft in Christus und durch Christus mit Gott und den Mitmenschen. Im Wort "Messe" steckt das lateinische "missio" (= Sendung). Wer Christi Leib und Blut empfangen hat, ist dazu gesandt, im Alltag Christus nachzufolgen und in seinem Geist zu handeln.
Alle Gläubigen sind berufen, die Messe aktiv mitzufeiern und Laien können und sollen auch bestimmte liturgische Dienste und Aufgaben übernehmen (Lektor, Vorsänger usw.). Aber keine Gemeinde kann sich die Eucharistie selbst "machen". Eucharistie ist immer Geschenk des Herrn. Das drückt sich auch darin aus, dass die Messe immer von einem geweihten Priester geleitet werden muss. Obwohl ein schwacher Mensch, repräsentiert der Priester durch seine Weihe Christus. Er spricht das "Hochgebet" und die Konsekrationsworte (Wandlungsworte) über Brot und Wein, "damit sie uns werden Leib und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus".
Die konsekrierten Brote (Hostien), die von der Messe übrigbleiben, werden im Tabernakel aufbewahrt. Vor dem Tabernakel brennt ein rotes Licht (Ewiges Licht). Es signalisiert: Hier ist Christus in der Gestalt des Brotes gegenwärtig. So kann die Eucharistie auch Kranken und Sterbenden gebracht werden und Gläubige können Christus auch außerhalb der Messe in der Gestalt des Brotes verehren (eucharistische Anbetung).